Die 75 Millionen Franken teure Schwimmhalle Neufeld war das Prestigeprojekt der Stadt Bern. Endlich, nach langer Standortsuche, Volksabstimmungen und schier endlosen Diskussionen konnte sie im September 2023 in Betrieb genommen werden. Umso grösser der Schock, als sich bereits kurze Zeit später die Elite des Schwimmklubs Bern über Atembeschwerden und Hustenanfälle beklagte.
Mittlerweile haben die Verantwortlichen den Grund dafür gefunden – und bereits behoben, wie die Stadtberner Gemeinderätin Franziska Teuscher (GB) und Sportamt-Leiter Christian Bigler vor den Medien ausführten. So habe das Lüftungs- und Wasseraufbereitungssystem nicht einwandfrei funktioniert.
Die dicke Luft war nicht die einzige kritische Rückmeldung, die die Stadt Bern erhielt. Besuchende beschwerten sich über nicht genügend Haken und Spiegel, schwachen Wasserdruck der Duschen, fehlenden Sichtschutz in den Garderoben und dreckige Böden.
Es folgten nicht auf alle Rückmeldungen Lösungen. Bauliche Massnahmen zur Verbesserung des Sichtschutzes können frühestens im Rahmen der Revision während der Sommerferien ausgeführt werden. Für eine Verbesserung der Sauberkeit wurden die Vorschriften angepasst: Die Gäste müssen nun ihre Schuhe bereits im Gang, und nicht erst in der Garderobe ausziehen. Dadurch sollen die weissen Fliesen sauber bleiben. Dieses System habe sich im Wyler als erfolgreich erwiesen, sagte Bigler.
Insgesamt zeigten sich Teuscher und Bigler aber zufrieden mit den ersten 100 Tagen Betrieb der Schwimmhalle. Vor allem das Besucheraufkommen ist höher als gedacht. So habe die Schwimmhallen-Leitung nach der Eröffnung mit einem Abflachen der Besucherzahlen gerechnet, doch das Gegenteil trat ein: Die Besucherzahlen steigen immer weiter. Am 5. Januar 2024 konnte eine Rekordzahl von 1358 Eintritten an einem Tag verzeichnet werden. Insgesamt haben in den ersten 100 Tagen 82 620 Personen die Schwimmhalle besucht.