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Grosse Nachfrage bei Schulklassen

Das Interesse an den Schneesporttagen der Stadt Bern war so gross, dass nur gut die Hälfte der interessierten Schulklassen mitmachen konnten. Dasselbe Bild beim Schneespass Weyerli.

| Anina Bundi | Sport
Wetterglück in Grindelwald. Foto: zvg/Pia Stalder
Wetterglück in Grindelwald. Foto: zvg/Pia Stalder

Ob es die Kosten sind, der zeitliche Aufwand oder ein Kulturwandel – immer weniger Stadtberner Kinder treiben regelmässig Schneesport. Dem will die Stadt Bern entgegenwirken.

Zwei Projekte gibt es in Bern, die Kindern den Schneesport näherbringen sollen. Eines davon sind die Snow Days, die in Zusammenarbeit mit «Swiss Ski», dem Schweizerischen Skiverband, Stadtberner Primarschulklassen auf die Pisten bringt. Dieses Jahr ging die Fahrt nach Grindelwald.

Ein Drittel ohne Ski-Erfahrrung

1538 Schüler und Schülerinnen verbrachten laut Mitteilung einen Tag im Schnee. Unter der Leitung von ausgebildeten Skilehrpersonen fuhren sie Ski oder Snowboard. Erklärtes Ziel des Projekts ist es, den Schneesport auch Kindern näherzubringen, die bisher nicht damit in Berührung gekommen sind. Rund 550 Kinder gaben denn auch an, noch keine oder nur wenig Schneesporterfahrung zu haben. Etwas mehr als die Hälfte mietete das Material vor Ort.

Das Sportamt habe sehr viele Rückmeldungen bekommen – fast nur positive, sagt Nicole Strebel vom Sportamt der Stadt Bern. Von Lehrpersonen, die die Organisation mit Transport, Material und Ski- und Snowboardunterricht lobten, aber auch Postkarten von Kindern direkt aus Grindelwald. «Die haben uns besonders gefreut.»

Insgesamt waren an 16 «Snow Days» im Januar und Februar 78 Primarklassen aus Stadtberner Schulhäusern unterwegs. Doch die Nachfrage überstieg das Angebot bei Weitem. 51 Klassen musste das Sportamt absagen, etwas mehr als im Vorjahr. Für die Teilnahme ausgewählt wurden Klassen, die letztes Jahr nicht dabei waren, oder solche, für die es die letzte Gelegenheit ist, weil sie im Sommer in die Oberstufe wechseln.

Angesichts des Klimawandels und des zunehmenden Schneemangels auch in den Bergen drängt sich allerdings die Frage auf, wie viel Zukunft der Schneesport überhaupt noch hat und wie zeitgemäss ein Projekt zu dessen Förderung somit noch ist. 

«In der Schweiz sehr verankert«

Diese Frage könne man sich gut stellen, sagt Nicole Strebel. «Aber der Schneesport ist in der Schweiz sehr verankert und schon fast ein Nationalsport, und wir hoffen, dass er eine Zukunft hat und wir ihn weiter fördern können.»

Noch niederschwelliger ist der «Schneespass Weyerli». Hier richtet die Stadt jedes Jahr das «kleinste Skigebiet des Kantons Bern» ein. Aus dem Abrieb der Kunsteisbahn baut sie eine Miniskipiste und rüstet sie mit einem sogenannten Zauberteppich aus, mit dem sich die Kinder auf den kleinen Hügel transportieren lassen können. Die Piste war zwischen Dezember und Mitte Februar an drei Nachmittagen pro Woche in Betrieb. An vier Samstagen waren Skilehrpersonen aus Gstaad vor Ort und unterstützten interessierte Kinder kostenlos bei ihren ersten Ski- und Snowboardversuchen.

Stadtberner Schulklassen konnten sich zudem anmelden und für einen Halbtag kostenlos die Piste inklusive Ausrüstung und Unterricht nutzen.

Auch dieses Angebot war innert kürzester Zeit restlos ausgebucht. 33 Schulklassen mit insgesamt 611 Kindern zwischen vier und zwölf Jahren waren angemeldet, an drei Tagen musste wegen schlechten Wetters abgesagt werden. Laut «Schneesportinitiative Schweiz» hätten noch mehr Schulklassen Interesse gehabt, obwohl das Angebot auf dieses hin Jahr ausgebaut worden war.

Abrieb wieder ins «Schneeloch»

Seit dem 12. Februar ist die Skipiste wieder abgebaut. Der Abrieb von der Eisbahn wird nun wieder ins «Schneeloch» gekippt und mit Kühlwasser geschmolzen. Ist das Wasser klar, fliesst es danach in den Stadtbach, wenn nicht, in die Kanalisation. 


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