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Die Gemeinde Stettlen modernisiert ihr Altersleitbild. Um herauszufinden, wo der Schuh drückt, sucht sie auskunftsfreudige Senioren.
An was fehlt es den Seniorinnen und Senioren in Stettlen? Binja Breitenmoser lacht. Es ist eben genau die falsche Frage. Oder genauer: Es ist zwar die richtige Frage, aber an die falsche Adressatin gerichtet. «Wir Experten wissen eben nicht so viel, wie wir manchmal glauben», sagt sie. «Darum wollen wir auch von den Leuten direkt erfahren, wo der Schuh drückt.»
Breitenmoser leitet die Senioren-Info in Stettlen. Zusammen mit der Fachgruppe für Altersfragen und mit Pro Senectute Kanton Bern soll nun das Altersleitbild überarbeitet werden. Das aktuelle will den veränderten Gegebenheiten angepasst werden. Dabei wird ein partizipativer Zugang gewählt. Sprich: Die Betroffenen sollen direkt in die Erarbeitung involviert werden. Als erster Schritt werden nun Seniorinnen und Senioren gesucht, die bereit sind, sich interviewen zu lassen. Das ist gar nicht so einfach. Die Krux besteht darin, auch jene zu finden, die sich nicht ohnehin schon engagieren. Die Gemeinde schaltet deshalb nicht nur Inserate, sie geht auch direkt auf Personen zu, die über ein grosses Netzwerk verfügen.
Wichtig sei, so Breitenmoser, dass es kein Papier gebe, «das irgendwo in einer Schublade verschwindet». Sobald die Ergebnisse präsentiert worden seien, werde auf Grundlage des neuen Altersleitbilds ein Massnahmenkatalog erarbeitet.
Dabei leistet die Fachgruppe für Altersfragen Unterstützung. In der Fachgruppe vertreten sind der Gemeinderat mit der Gemeinderätin Ressort Soziales, Andrea Pfarrer, sowie Mitglieder der Gemeindeverwaltung, der Kirchgemeinde, des Gemeinnützigen Vereins, der Spitex und der Bevölkerung. Die Existenz dieser Fachgruppe sowie der Anlaufstelle Senioren-Info zeigt: Bereits heute ist die Gemeinde in Altersfragen gut aufgestellt. Auch laufe die Zusammenarbeit zwischen den Behörden, den altersspezifischen Vereinen und den beiden Altersinstitutionen Carpediem und Zentrum Lindengarten sehr gut, betont Breitenmoser. Zudem habe bereits ihre Vorgängerin das Projekt «besuchen + helfen» erfolgreich geleitet. Es bringt Freiwillige mit Seniorinnen und Senioren zusammen.
Ob diese und andere Massnahmen reichen, sollen die Stettlerinnen und Stettler selbst entscheiden, findet Breitenmoser. «Vielleicht haben sie spannende Ideen, um die Situation weiter zu verbessern.» Wer interessiert sei, an der Befragung teilzunehmen, dürfe sich gerne melden.
Kontakt: Gemeindeschreiberei, 031 930 88 30,
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