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Musik hören und chillen mit den Pfadfindern

Acht Schweizer Acts sorgen am Müli Openair während zweier Abende für Partystimmung und Gemütlichkeit. Zur Stärkung und Erfrischung gibt es hausgemachte Speisen und Getränke im Pfadizelt.

| Bettina Gugger | Kultur
Das Müli Openair verspricht gute Musik und ein zauberhaftes Ambiente. Foto: zvg
Das Müli Openair verspricht gute Musik und ein zauberhaftes Ambiente. Foto: zvg

Vor zwanzig Jahren feierte das Open Air in der alten Müli in Deisswil mit Stiller Has Premiere. Seither findet das kleine, aber feine Festival, das während zweier Tage etwa tausend Gäste anzieht, über den Daumen gepeilt alle vier Jahre statt. Der Einsatz der jungen Veranstalterinnen und Veranstalter beruht ganz auf Freiwilligenarbeit – die meisten von ihnen sind ehemalige Pfandfinderinnen und Pfadfinder, die sich in der Müli Deisswil engagieren.


Die Struktur der Müli entwickelte sich aus dem Jugendzentrum Boll in den 1990er-Jahren. Die Jugendarbeit und die Pfadi teilten sich an der Schlossstrasse in Boll-Sinneringen die Räumlichkeiten; die Pfadi veranstaltete damals schon kulturelle Anlässe. Diese Tradition wird seither in der Müli weitergeführt. Die aus dem 15. Jahrhundert stammende Müli bietet ein Konzertraum im Erdgeschoss, eine Bar im Obergeschoss und beherbergt die Pfadi Mülistei in den oberen Räumlichkeiten. Das Gebäude wird von der Ritter-Stiftung zur Verfügung gestellt, der Eltern- und Gönnerverein ist für den reibungslosen Betrieb der Müli verantwortlich. Im Moment engagieren sich etwa 30 junge Leute für die Kuration und die Durchführung der kulturellen Veranstaltungen, die von Technopartys über Metal-Konzerte bis zum Workshop «Bier und Lisme» reichen.

Für alle etwas dabei

Das Programm des diesjährigen Open Airs kuratiert Luca Niederhauser zusammen mit Beni Läderach. Nieder­hauser ist Arbeits- und Organisations­psychologe und hauptberuflich an einer Hochschule tätig. In der Müli geniesst er es, auch mal handwerklich aktiv zu werden. Die Einnahmen des Festivals fliessen alle in den Unterhalt der Müli, denn da fallen stets kleinere und grössere Renovierungsarbeiten an. Ausgehend vom lokalen Sponsoring haben Niederhauser und Läderach ein Line-up aus Schweizer Künstlerinnen und Künstlern zusammengestellt: «Es soll für alle etwas dabei sein. So haben wir auf mehrere Genres gesetzt, zumeist auf junge Acts, aber auch grössere Namen wie Death by Chocolate oder Opération Zéro sind dabei», verrät Niederhauser. Steiner & Madlaina, Deutschpop aus Zürich, waren bereits am letzten Festival zu Gast. Besonders freut sich Niederhauser auf Zoë Më, die im Juli von SRF 3 zum Best Talent gewählt wurde. Die Songwriterin aus Fribourg singt auf Deutsch und Französisch über Sehnsucht und Weltschmerz. Rauchiger klingt’s bei Lia Sells Fish. Christine Haslers Stimme swingt sich durch Rock, Trip-Hop und Pop. Oder da sind Open Season, die seit über 20 Jahren in wechselnden Formationen im In- und Ausland auftreten. Sie vereinen Ska, Rocksteady und Reggae der 1960er-Jahre.


Die Bühne wird mit Stahlträgern über die Worble gebaut. Die Müli produziert übrigens mittels Generator eigenen Strom. Auf dem angrenzenden Feld, das der verantwortliche Bauer den Veranstalterinnen und Veranstaltern zur Verfügung stellt, errichtet die Pfadi ein grosses Zelt – in der Pfadfindersprache «Sarasani» genannt –, bestehend aus zusammengeknüpften Militärblachen. Kühle Getränke und Hängematten sorgen für eine gemütliche Chill-out-Zone.


Diverse Speisen wie Würste vom Grill, Raclette, Flammkuchen oder Crêpes bereitet die Festivalcrew selbst zu. «Das ist zwar aufwendig», lacht Niederhauser, «aber die Leute machen es einfach gerne». Das sei auch der Grund, weswegen sie das Catering nicht aus der Hand gegeben hätten. «Überhaupt können wir ein solches Festival auf Basis von Freiwilligenarbeit nur stemmen, weil wir es einfach gerne machen», so Niederhauser, denn Festivals gebe es schliesslich genügen

 

Müli Deisswil, 2. und 3. August,
ab 16.30 / 16.15 Uhr.
Tickets an der Abendkasse.
Weitere Infos: mueli-openair.ch


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